Zahnmedizinische Kliniken
der Univerisität Bern zmk
Perspektivenwechsel und Kommunikation
Ziele der Zusammenarbeit zwischen der zmk und Sensability sind:
- Berührungsängste abbauen
- den Austausch auf Augenhöhe zwischen PatientInnen mit Behinderungen und Behandelnden einüben
- die Behandlungsqualität für Menschen mit Behinderungen verbessern
Perspektivenwechsel
Um den Studierenden einen Einblick in die verschiedenen Behinderungsarten zu vermitteln, hat die Abteilung für Gerodontologie der zmk unter der Leitung von Prof. Dr. med. dent. Martin Schimmel im Stundenplan Lektionen mit der Bezeichnung "Perspektivenwechsel" eingebaut. Das Ziel: Die Studierenden sollen einen ersten Eindruck erhalten, mit welchen Einschränkungen ein Teil ihrer Patientinnen und Patienten leben.

© Fotos: Flavia Trachsel
Mobilitätsbehinderung
Wie fühlt es sich an, in der Mobilität stark eingeschränkt zu sein? Die Studierenden konnten im Rollstuhl die reduzierte
Beweglichkeit erleben. Sie überquerten die Strasse und befuhren verschiedene Gefälle, um das Umfeld der Behandlung aus dieser Perspektive kennen zu lernen.

© Foto: Flavia Trachsel
Alterseinschränkung
Wie fühlt es sich an, im Alter mit mehreren Einschränkungen
zu leben? Die Beweglichkeit von Kopf und Gelenken ist eingeschränkt, die Sehkraft lässt nach, man hört nur noch
schwer, die Muskelkraft lässt nach. Mit sogenannten Altersanzügen übten die Studierenden unter anderem, Treppen hochzugehen, sich auf den Behandlungsstuhl zu setzen und wieder aufzustehen.
Durch die Erfahrung in Alteranzügen konnten die Studierenden nachvollziehen, was ein Praxisbesuch für Menschen mit Alterseinschränkungen bedeutet.

© Foto: Flavia Trachsel
Sehbehinderung
Wie fühlt es sich an, schlecht oder gar nicht zu sehen?
Die Studierenden trugen eine spezielle Dunkelbrille,
spazierten Richtung Busstation und überquerten mit einem
Langstock die Strasse, um sich ein Bild davon zu machen, wie sich der Weg zur Zahnarztpraxis für Menschen mit Sehbehinderungen anfühlt.
In den Behandlungszimmern lernten die Studierenden, wie sie am besten mit PatientInnen mit Sehbehinderungen kommunizieren und welche Unterstützungen während der Behandlung nötig sind.
Praxisvorlesung "Kommunikation"
In dieser Praxisvorlesung ermöglichte PD Dr. med. dent. Christoph Ramseier im Rahmen einer gesamten Vorlesungsreihe zur Kommunikation, auch die Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen einzuüben. Die unterschiedlichen Einschränkungsarten verlangen nach einer adäquaten Kommunikation. In Gruppen wurden die Gundlagen einer gelingenden Kommunikation mit Menschen mit einer Mobilitäts-, Seh-, und Hörbehinderungen sowie mit Menschen mit psychischen Behinderungen eingeübt.






© Fotos: Flavia Trachsel
Die Studierenden gaben nach dem Vorlesungs-Block folgende Rückmeldungen auf die Frage "Welche Lehren ziehen Sie aus den gemachten Erfahrungen für die zahnärztliche Behandlung?":
- Sich genug Zeit nehmen und sich gut auf die Behandlung vorbereiten.
- Die Patienten nach ihren spezifischen Bedürfnissen fragen.
- Behinderungsgerechte Einrichtung der Zahnarztpraxis ist sehr wichtig!
- Augenkontakt. Ohne Mundschutz sprechen!
- Ich merke, dass man sich gut darüber informieren sollte, bevor ein Patient mit einer Einschränkung kommt.