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Behörden und Verwaltungen

 

Inklusions-Check für Gemeinden

Gemeinsam unterwegs zur hindernisfreien Gemeinde

Die Gemeinde ist das Umfeld, wo Menschen leben und sich bewegen. Alle Bewohnerinnen und Bewohner sollen dies ohne Hindernisse tun können. Der Inklusions-Check für Gemeinden nimmt eine Standortbestimmung vor und gibt Handlungsempfehlungen. Damit kann die Gemeinde gewährleisten, dass alle Einwohner*innen am sozialen Leben teilhaben können, dass sie Zugang haben zu Informationen und Dienstleistungen, zu Mobilität, Arbeit und Freizeitangeboten.

Für Menschen mit Behinderungen bestehen im Alltag oft Hürden, welche die vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschweren oder gar verhindern. Dies betrifft beispielsweise die Mobilität, wo die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum infolge von Hindernissen eingeschränkt ist oder gravierende Sicherheitslücken bestehen. Aber auch in öffentlich zugänglichen Gebäuden ist die Hindernisfreiheit nicht überall gegeben.

Der Zugang zu Veranstaltungen offizieller oder kultureller Art, zu Freizeitaktivitäten, zur Bildung und zur Gesundheitsversorgung steht längst nicht allen Einwohnerinnen und Einwohnern in vollem Umfang offen. Und auch im Arbeitsmarkt sind Menschen mit Behinderungen oft benachteiligt.

 

Hindernisse erkennen und beheben

Menschen mit Behinderungen geniessen die gleichen Menschenrechte wie alle anderen. Angesichts des Anteils von rund 20% an der Gesamtbevölkerung ist es eine zentrale Aufgabe der Gemeinden, diese Einwohnerinnen und Einwohner einzubeziehen und ihnen alle Möglichkeiten zur Teilhabe offenzuhalten.

Im Sinne der UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) sollen deshalb bestehende Hindernisse identifiziert und abgebaut werden. Für beides sind Fachwissen und Ressourcen erforderlich. Die Gemeindeverwaltungen sind jedoch oft mit Engpässen in diesen Bereichen konfrontiert, und es fehlt an Zeit, um sich das nötige Wissen anzueignen.

Partizipation von Menschen mit Behinderungen

Der Inklusions-Check wurde im Kanton Zürich entwickelt als Instrument zur Standortbestimmung einer Gemeinde im Hinblick auf die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Mit dem Check werden Hindernisse und Lücken erkannt, Handlungsbedarf identifiziert und mögliche Lösungsansätze ermittelt. Damit wird es möglich, Verbesserungen auf unterschiedlichsten Ebenen anzugehen, um damit Menschen mit Behinderungen gegen Diskriminierung zu schützen und Inklusion und Gleichstellung in der Gesellschaft zu fördern.

Bildbeschreibung: Grafik des Prozesses des Inklusions-Checks in 6 Schritten: Start - Information und Mitwirkung - Runder Tisch - Standortbestimmung - Dokumentation - Abschluss und Ausblick. Zu jedem Prozessschritt gibt es ein Piktogramm.

Übersicht über den Prozess des Inklusions-Checks

Beim Inklusions-Check wird die Gemeinde einerseits durch Fachpersonen von Sensability begleitet. Andererseits werden an einem Runden Tisch Bewohnerinnen und Bewohner mit und ohne Behinderungen zu einem Austausch und zum Einbringen ihrer Erfahrungen eingeladen. Diese Form von direkter Partizipation ist ein wichtiges Element im Prozess und stellt einen wesentlichen Mehrwert des Inklusions-Checks dar. Einerseits wird Fachwissen innerhalb der Gemeinde erkannt und kann genutzt werden, andererseits lässt sich so die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des Checks und von anschliessend umgesetzten Massnahmen sicherstellen.

Die Gemeinden stehen nicht alleine da

Sensability begleitet die Durchführung des Inklusions-Checks fachlich und stellt die Erkenntnisse in einen Kontext, was die verschiedenen Interessen und Ansprüche, Vorgaben und Ressourcen betrifft. Bei den weiteren Schritten zur Planung und Umsetzung von Massnahmen steht Sensability ebenfalls als Partnerorganisation zur Verfügung.

Die Gemeinde wird aber auch unterstützt durch die Einwohnerinnen und Einwohner, welche die Erfahrungen aus ihrer Lebensrealität aktiv einbringen können. Auf einer kooperativen Basis können gute Lösungen entwickelt und umgesetzt werden. Diese Partizipation stärkt nicht zuletzt auch den sozialen Zusammenhalt und die Identifikation mit der Gemeinde, die ein lebenswertes Umfeld schafft und erhält.

Unsere Expert*innen, die grösstenteils selbst mit Behinderungen leben, begleiten Sie auf dem Weg zu einer inklusiven Gemeinde. Machen Sie sich ein Bild über die verschiedenen Angebote, die genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden, und nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Nicole Sourt Sánchez

Simon Vogt

 
 

Der Inklusions-Check für Gemeinden wurde durch den Verein Tatkraft und den Kanton Zürich entwickelt und mit sechs Gemeinden erprobt. Nach Abschluss der Entwicklungsphase übernimmt Sensability das Angebot von Tatkraft und steht Gemeinden im Kanton Zürich, aber auch in anderen Kantonen für die Begleitung dieser Standortbestimmung zur Verfügung.